Systembeschreibung
Dieses 3D-16-Surround-System arbeitet mit 16 gleichberechtigten Audiokanälen in zwei Ebenen zu je 8 Lautsprechern und einem optionalen Subwoofer. Sind die Lautsprechersysteme als Fullrange ausgelegt, kann der Subwoofer entfallen. Das Subwoofersignal wird aus den Einzelkanälen der Spuren generiert.
Durch die gleichberechtigten Kanäle sind mit derselben Anlage auch verschiedene Konstellationen möglich, da das akustische Zentrum und die Kanalzuordnung in einer Szene frei festgelegt werden kann. Dies macht Sinn, wenn z.B. die Bestuhlung eines Raumes aufgrund der Nutzung 90°-180° gedreht werden muss oder das System mit oder ohne Bildwiedergabe genutzt werden soll und die Leinwand bauseitig nur an einer bestimmten Stelle platziert werden kann.
Das System arbeitet mit 16 einzelnen PCM-Mono-Wave-Dateien, bzw. einer 16-kanaligen Multiwave-Datei. Es sind kein Encoder oder Decoder erforderlich, wie bei einigen anderen 3D-Formaten am Markt. Das System ist kanalbasierend, der Sweet-Spot ist relativ groß, die verblüffende Räumlichkeit erstreckt sich über einem relativ großen Bereich.
Die einfachste Möglichkeit, Kontent zu erzeugen, ist die Aufnahme mit 16 gleichen Mikrofonen in einer der Wiedergabeanordnung entsprechenden Aufstellung. Das kann mit 16 Einzelmikrofonen erfolgen oder mit speziellen Mikrofonarrays unterschiedlicher Qualitätsstufen und Größen. Dieses Aufnahmeverfahren ermöglicht das Einfangen sehr authentischer
Umgebungssituationen mit sehr wenig Nachbearbeitungsaufwand, der sich auf den Schnitt und eventuelles 16-Kanal-Mastering beschränkt.
Diese Umgebungsszenen sind eine gute Grundlage für Produktionen, die mit Hilfe der entsprechenden Softwaretools mit zusätzlichen Objekten ergänzt werden kann und das räumliche Platzieren und Bewegen im 3D-Raum sowie das Platzieren in einem realistischen Hallraum unterschiedlichster Tiefe von unabhängigen Mono- oder Stereo-Klangobjekten möglich macht. Die Koordinaten X, Y, Z sowie alle anderen veränderbaren Raumparameter können über MIDI ferngesteuert oder bei der Produktion in einer MIDI-Spur abgelegt werden. Damit lassen sich dynamische Bewegungen im Raum gut realisieren und editieren.
Echtzeitanwendungen z.B. mit MIDI-Controllern pro Einzelobjekt sind möglich. Das gewünschte Ausgangsformat ist in der DAW Produktions-Software z.B. Reaper zwischen verschiedenen Formaten wählbar. Eine zweikanalige Lösung mit binauraler Ausgabe ermöglicht das Hören der produzierten 3D-Audio-Files über Kopfhörer. Die Wiedergabe über ein vollwertiges 3D-16-Surround-System mit Lautsprechern ist natürliche die bessere Variante, die allerdings auch technisch aufwändiger ist.
Eine weitere Ausgabemöglichkeit ist die Nutzung von Ambisonics 3. Ordnung. Hierbei werden beliebig platzierte Audioobjekte auf einen 16-Kanal-Ambisonicsbus codiert und können dann später über einen Ambisonics-Dekoder wieder zurückgewandelt werden, der dann die genauen Lautsprecherkoordinaten des Wiedergaberaumes beinhalten muss.
